„Wie eine große Familie“
September 15, 2020
Wer sind die Menschen, die den NMD hinter den Kulissen am Laufen halten? Lernt uns kennen! Seit 2018 unterstützt Alina Barth unser Team nach Kräften – erst als Auszubildende, heute als Kauffrau für Büromanagement. Hier erzählt sie, warum der Start als Autistin nicht ganz leicht war. Und wieso sie sich heute keinen anderen Arbeitsplatz wünscht.
Liebe Alina, stell’ dich unseren Leser*innen doch kurz vor! Seit wann bist du beim NMD in Frankfurt, und was machst du dort?
Gern! Ich heiße Alina Barth, bin 21 Jahre alt und habe im Juni meine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement erfolgreich abgeschlossen. Ich komme aus der Gegend, genauer aus dem Kreis Offenbach. Meine Ausbildung habe ich eigentlich im Berufsbildungswerk in Karben gemacht, darüber bin ich dann hierhergekommen – über meinen Ausbildungsbegleiter, der auch mal hier beim NMD gearbeitet hat. Der hat mir den Notmütterdienst als Praktikumsplatz vorgeschlagen. Sonst hätte ich vermutlich nie davon erfahren, dass es so etwas gibt auf der Welt (lacht).
Offenbar hat es dir ganz gut gefallen, direkt im Anschluss hast du deine Ausbildung in unserer Frankfurter Geschäftsstelle gestartet.
Stimmt. Ich war im April 2018 erst für ein sechswöchiges Praktikum beim NMD, dann quasi direkt in die verzahnte Ausbildung. Dazu muss man wissen: Es ist generell schwierig für mich, mich in eine neue Situation einzufinden. Ich bin Asperger-Autistin. Deshalb war der Einstieg etwas schwierig, aber es wurde mit der Zeit immer besser.
Das Team hier ist eben supernett. Ich bin hier sofort herzlich empfangen werden, die Kolleg*innen haben mich quasi „adoptiert“, kann man sagen. Wie eine große Familie. Ich glaube nicht, dass das bei anderen Arbeitgebern so familiär zugeht. Das fand ich gut und wichtig. Ich wollte nie in einem Unternehmen mit 1000 Mitarbeitern arbeiten, die man alle nicht kennt. Das Büro liegt mitten in der Stadt, hat eine super Anbindung. Das passt alles sehr gut zu mir.
Wo liegen deine Aufgabenbereiche im Büro, was machst du aktuell?
Seit August arbeite ich nun als kaufmännische Angestellte. Aktuell unterstütze ich noch das Rechnungswesen, aber mehr und mehr arbeite ich auch alleine. Donnerstags und Freitags bin ich in der Auftragsabteilung, wo zum Beispiel Anfragen per E-Mail reinkommen – da greifen wir Menschen unter die Arme, überprüfen, was sie brauchen und wo wir unterstützen können. Oder wenn Betreuer*innen sich melden, Fragen haben. Administrative Aufgaben übernehme ich auch.
Wie war es für dich, plötzlich nicht mehr Auszubildende zu sein?
Ehrlich gesagt ist es immer noch ein bissen ungewohnt, hier nicht mehr Azubi zu sein, sondern fest zu arbeiten. Aber ich bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit und fühle mich sehr wohl. Zu meinem Arbeitseinstieg wurde ich sehr herzlich wieder empfangen und habe Begrüßungsgeschenke bekommen. Schade fand ich nur, dass ich in der ersten Zeit während der Corona-Krise nicht hier sein konnte. Da hatte ich gerade angefangen, mich gerade eingewöhnt, und musste dann eine Weile zu Hause bleiben. Da habe ich die Arbeit im Büro vor Ort und die Kollegen hier schon vermisst.
Und was machst du außerhalb der Arbeit gern?
Da treffe ich mich zum Beispiel mit Freunden, darunter auch ein anderer Autist. Das ist für mich sehr angenehm, da muss man sich nicht erklären. Ansonsten höre ich Musik, mache gern Ausflüge oder gehe essen – allerdings nicht überall, da bin ich wählerisch (lacht).
Vielen Dank für das Gespräch, liebe Alina! Wir freuen uns, dass du ab sofort fest dabei bist!